Die Geschichte

TU. In Bad Wildungen in Nordhessen findet alljährlich zu Weihnachten das "Christkindwiegen" statt. Am Heiligen Abend steigen Bläser und Fackelträger auf den Turm der Wildunger Stadtkirche. Sie musizieren in alle vier Himmelsrichtungen. Das schwenken der Fackeln (früher verwendete man Lampions) soll dabei das Christkindwiegen verdeutlichen.

Bereits im Jahr 1543 hat es nach alten Überlieferungen in der Badestadt ein Christkindwiegen gegeben. Der Brauch stammt von der überlieferten Meinung, dass das Christkind vom Himmel herab gekommen sei und im Stübchen des Turmwächters in den Schlafe gesungen werden müsse.
Im Jahr 1896 ließen musikfreudige Bürger, die sich zu einem Musikverein zusammenschlossen, den Brauch wieder aufleben. Die Leitung des Vereins hatten damals Kammermusiker Müller, Militärmusiker Koltermann, Kapellmeister Heinrich Kopf und anschließend Josef Klinger.,

Während der Kriegszeiten fand kein Christkindwiegen statt.
Seit 1974 hat eine kleine Gruppe des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Bad Wildungen das Christkindwiegen übernommen. Zuerst war es Rainer Albrecht (Altwildungen), der diese Gruppe leitete.

Nach Rainer Albrecht übernahmen im Jahre 1992 Bernhard Goos und Karsten Stremme (Frankenau) diese verantwortungsvolle Aufgabe.

In deb Jahren 1999 - 2004 zeichnete sich der Leiter des Musikzuges Frank Parlow (Altwildungen) für die Durchführung des Christkindwiegens verantwortlich.

Seit dem Jahr 2005 koordiniert Michael Ulrich als neuer Leiter des Musikzuges das Christkindwiegen.

Die Weihnachtssitte "Christkindwiegen", die in Wien in einem Frauenkloster entstanden sein soll, wird in Deutschland nur noch selten gepflegt. Von einer Höhe herab, im Lichterschein, soll alljährlich am Heiligen Abend die Geburt des Heilands im Gesang,
unterstützt von Trompeten und Posaunen, verkündet werden.

Der Brauch stammt aus der Pestzeit, als die Menschen wegen der großen Ansteckungsgefahr selbst zu Weihnachten nicht in die Kirche gehen konnten



In diesen Tagen rückt die Stadtkirche noch mehr in den Mittelpunkt des Zeitgeschehens. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass in der langen Geschichte der Kirche wiederholt heimische Handwerker ihren Bestand gesichert haben. Zwei Fotos, die wohl ziemlich rar sind. Sie zeigen Reparaturarbeiten am Dach des südlichen Seitenschiffs, die um ca. 1900 vorgenommen wurden.
Zu Verfügung gestellt von Karl-Heinz Grünemei
Vielen Dank